Sonderausstellung „Potsdam unter dem Roten Stern“
Eine Auswahl aus mehr als 1500 Fundstücken aus den früheren Kasernen der Roten Armee wird ab morgen im Potsdam Museum zu sehen sein
Das „Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte“ zeigt 25 Jahre nach dem Abzug der ehemals sowjetischen Truppen aus Potsdam erstmals eine Auswahl aus mehr als 1.500 Fundstücken aus den früheren Kasernen in einer Ausstellung. Die Sonderausstellung „Potsdam unter dem Roten Stern – Hinterlassenschaften der sowjetischen Besatzungsmacht 1945 – 1994“ findet vom 29. August bis 8. Dezember 2019 statt. „Mit der Sonderausstellung nimmt das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte eine Forschungslücke in den Blick. Fast fünfzig Jahre dauerte die Anwesenheit einer Armee in der Stadt über deren Gliederungen und die räumliche Verteilung auf dem Stadtgebiet bis heute nur wenig bekannt ist“, sagt Dr. Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museums. Die Ausstellung will neben der Präsentation von originalen Exponaten aus dem Potsdamer Kasernen- und Offiziersalltag auch den Besuchern eine topographische Verortung der ehemaligen sowjetischen Liegenschaften im Potsdamer Stadtgebiet ermöglichen.
„Die Sonderausstellung Potsdam unter dem Roten Stern – Hinterlassenschaften der sowjetischen Besatzungsmacht 1945 – 1994 will einen Blick hinter die Mauern von Kasernen und Stadtteilen werfen, die fast ein halbes Jahrhundert für die Bevölkerung nicht öffentlich zugänglich waren. Faszinierend in der Beschäftigung mit dem Ausstellungsthema waren insbesondere auch die Einblicke in das karge und harte Alltagsleben der Soldaten, die in Deutschland ihren Wehrdienst ableisteten“, sagt der Kurator des Projektes Hannes Wittenberg.
Vor einem Vierteljahrhundert haben Museumsmitarbeiter fast 1900 Objekte aus ehemaligen sowjetischen Liegenschaften in und um Potsdam geborgen. Aus Anlass des Abzuges des russischen Militärs vor 25 Jahren werden diese Objekte in einer Auswahl erstmalig in einer thematischen Sonderausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Neben rund 260 Fotografien sind 183 Pläne, Dokumente, Alltagsgegenstände und militärisch genutzte Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Darunter befinden sich beispielsweise im Militärgefängnis heimlich verfasste winzige Nachrichten auf Vor- und Rückseite einer Streichholzschachtel oder auch Mobiliar aus einer Soldatenstube.
Das interessante Begleitprogramm im Museum wird durch Führungen zu ehemaligen sowjetischen Einrichtungen im Stadtraum ergänzt. In Kooperation mit der Potsdam Marketing Service GmbH kann man sich auf „Sowjetische Spurensuche“ in Potsdam begeben.
Im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Ausstellung konnte die Sammlung des Hauses erweitert werden. Hier gilt es insbesondere dem Förderverein des Potsdam-Museums e.V. zu danken. Mehrere Ausstellungsexponate privater und öffentlicher Leihgeber ergänzen die Präsentation.
Begleitprogramm
15.09.2019 | 14 Uhr
Kuratorenführung
mit Hannes Wittenberg, Kurator, Potsdam Museum
19.09.2019 | 18 Uhr
Vortrag
Die Waldlager der Roten Armee
mit Dr. Thomas Kersting, BLDAM (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)
6.10.2019, 14 Uhr
Führung
Die sowjetische Geheimdienststadt „Militärstädtchen Nr. 7“
Das „Militärstädtchen Nr. 7“ war über 40 Jahre lang einer der wichtigsten westlichen Vorposten des KGB: die Deutschlandzentrale der sowjetischen Militärspionageabwehr.
Anmeldung: mail@gedenkstaette-leistikowstrasse.de
Treffpunkt: Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße
09.10.2019 | 14 Uhr
Silver Salon
Hannes Wittenberg stellt die Ausstellung „Potsdam unter dem Roten Stern“ vor
17.10.2019 | 18 Uhr
Vortrag
Die Alliierten Militärverbindungsmissionen in Potsdam
Mit Steven Hoyt, University of Maryland
23. 10.2019, 18 Uhr
Podiumsdiskussion
?????? ???????? | Auf Wiedersehen Deutschland
25 Jahre nach dem Abzug der russischen Truppen
Es diskutieren: Ausstellungskurator Hannes Wittenberg, Stellvertretender Direktor des Potsdam-Museums, Dr. Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen-Museums in Berlin -Karlshorst sowie Gedenkstättenleiterin Dr. Ines Reich.
Ort: Gedenk-und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
07.11.2019 | 18 Uhr
Vortrag
Sternstunden eines Schlosses – Die Welt schaut auf einen Landsitz der Hohenzollern in Potsdam
mit Matthias Simmich, SPSG (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten)
10.11.2019 | 14 Uhr
Öffentliche Führung
mit Dr. Jan Kostka, Potsdam Museum
21.11.2019 | 18 Uhr
Vortrag
Potsdams Bedeutung für die sowjetischen Truppen in Deutschland
Mit Hannes Wittenberg
Stadtführungen im Stadtraum:
07.09.2019| 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Berliner Vorstadt“ – Von der Glienicker Brücke bis zur Schiffbauergasse mit Dr. Volker Punzel, Treffpunkt: Haltestelle Glienicker Brücke
14.09.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Jägervorstadt“ – Von der sowjetischen Kommandantur zum Haus der Offiziere mit Robert Leichsenring, Treffpunkt: Haltestelle Nauener Tor
21.09.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Villenkolonie Neubabelsberg“ – Vom sowjetischen Oberkommando zur Stalin-Villa mit Robert Leichsenring, Treffpunkt: Bahnhof Griebnitzsee
28.09.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren zwischen der Nauener - und der Jägervorstadt“ –
Vom „Städtchen Nr. 7“ zum Gefängnis in der Lindenstraße mit Dr. Volker Punzel, Treffpunkt: Haltestelle Glumestraße
05.10.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Berliner Vorstadt“ – Von der Glienicker Brücke bis zur Schiffbauergasse mit Dr. Volker Punzel, Treffpunkt: Haltestelle Glienicker Brücke
12.10.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren zwischen der Nauener - und der Jägervorstadt“ –
Vom „Städtchen Nr. 7“ zum Gefängnis in der Lindenstraße mit Dr. Volker Punzel, Treffpunkt: Haltestelle Glumestraße
20.10.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Jägervorstadt“ – Von der sowjetischen Kommandantur zum Haus der Offiziere mit Robert Leichsenring, Treffpunkt: Haltestelle Nauener Tor
26.10.2019 | 14 Uhr „Sowjetische Spuren in der Villenkolonie Neubabelsberg“ – Vom sowjetischen Oberkommando zur Stalin-Villa mit Robert Leichsenring, Treffpunkt: Bahnhof Griebnitzsee
Tickets erhalten Sie in den Potsdamer Tourist-Informationen oder unter Telefon
0331 27558899
Die Schauspielerin Jutta Wachowiak liest aus „Dreizehn Wochen. Tage-und Nachtblätter“ von Hermann Kasack. In dem Tagebuch werden eindringlich die Erfahrungen des Schriftstellers mit der sowjetischen Besatzungsmacht geschildert. Der Termin wird noch in den Medien bekannt gegeben. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V.
Potsdam, 28.08.2019Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
