Schröter verurteilt möglichen Brandanschlag auf geplante Asylunterkunft in Nauen
Nach dem Brand einer geplanten Asylbewerberunterkunft in der Nacht in Nauen hat sich Innenminister Karl-Heinz Schröter vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, sowie Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann, informierte sich Schröter direkt bei den Einsatzkräften. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
„Sollten sich erste Hinweise auf einen mit Absicht gelegten Brand bestätigen, werden wir alles dafür tun, dass die Täter ermittelt und verurteilt werden“, sagte Schröter und fügte hinzu: „Wer Unterkünfte von Flüchtlingen in Brand setzt, ist kein Asylkritiker, sondern ein Verbrecher. Anschläge auf Asylbewerberheime sind auch Anschläge auf unsere Gesellschaft. Brandenburg ist wie alle anderen Länder in der humanitären Pflicht, Menschen in Not zu helfen. Wer als Flüchtling oder Asylbewerber nach Deutschland kommt, hat ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung. Dieser Herausforderung müssen sich Bund, Land, Kommunen und Zivilgesellschaft gemeinsam stellen. Wir werden nicht zulassen, dass Rechtsextremisten das friedliche Zusammenleben der Menschen gefährden und das Ansehen des Landes beschädigen.“
Das Feuer war in der Nacht vom 24. zum 25. August kurz nach 2.00 Uhr ausgebrochen. Personen wurden nicht verletzt. Trotz sofortigen Einsatzes von etwa 60 Feuerwehrkräften brannte die Turnhalle des Oberstufenzentrums Nauen komplett nieder. In der Turnhalle sollte in der ersten Septemberhälfte die erste Notunterkunft für Asylbewerber im Landkreis Havelland eingerichtet werden. Durch das Feuer ist die Sporthalle vollständig zerstört worden, auch der Vereins- und Schulsport kann dort nicht mehr angeboten werden.
„Ich bin erschüttert über das Ausmaß des Feuers. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr schnelles Eingreifen bei diesem Brand. Wir werden versuchen, schnellstmöglich eine Alternative als Flüchtlingsunterkunft zu finden sowie auch den Schul- und Vereinssport künftig abzusichern“, sagte Lewandowski. Bürgermeister Fleischmann fügte hinzu: „Sollte das Feuer tatsächlich auf einen mutwilligen Brandanschlag zurückzuführen sein, sprechen wir hier von einer feigen und sinnlosen Tat, die an Niederträchtigkeit kaum zu überbieten ist.“
Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe unter Leitung der Kriminalpolizei der Direktion West gebildet. An den Ermittlungen ist der Staatsschutz beteiligt. Die kriminaltechnische Untersuchung läuft unter der Regie der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes.
Potsdam, 26.08.2015Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg (MIK)
