Navigation überspringen
Potsdam, 27.06.2009

Polizei-Tragschrauber in den Einsatz gestartet

27.06.2009 - Als erste Landespolizei in Deutschland setzt Brandenburgs Polizei jetzt Tragschrauber zur Durchführung polizeilicher Aufgaben ein. Nach intensiven Erprobungen, die im Sommer 2007 begannen, starteten die Maschinen Ende vergangener Woche nach Anforderung durch die jeweiligen Polizeipräsidien zu ihren ersten Einsatzflügen und eröffneten damit die dritte Projektphase. In dieser Phase werden die Tragschrauber unter den Bedingungen und Anforderungen des alltäglichen Einsatzes weiter erprobt.

Innenminister Jörg Schönbohm betonte am Freitag in Potsdam: „Die Tragschrauber leisten einen beachtlichen Beitrag zur Verbesserung der Einsatzeffektivität. Sie helfen dabei, Einsätze besser zu planen und erfolgreicher durchführen zu können. Die Ergebnisse der Tests waren eindeutig. Eine innovative Polizei muss bereit sein, auch neue Wege zu beschreiten. Mit den Tragschraubern ergänzen wir die Einsatzfähigkeiten unserer Brandenburger Polizei."

Der Innenminister verwies darauf, dass auch Polizeien anderer Staaten mittlerweile Tragschrauber erfolgreich nutzen. In Deutschland zeigten andere Bundesländer großes Interesse an den Erfahrungen der brandenburgischen Polizei mit den Tragschraubern.

Die Tragschrauber einschließlich der Piloten wurden von einer Privatfirma gechartert, die nach einer bundesweiten öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag erhielt. Der Vertrag beinhaltet die Bereitstellung von je einem zweisitzigen Tragschrauber für den Bereich der beiden Polizeipräsidien mit einem Kontingent von insgesamt 800 Flugstunden für dieses Jahr. Außerdem ist beabsichtigt, dass bis zu vier Polizisten eine Ausbildung als Tragschrauberpiloten erhalten.

Die Maschinen im blau-silbernen Design sind an der deutlich sichtbaren Aufschrift „Polizei" erkennbar. Sie werden von einem professionellen Piloten geflogen; den zweiten Platz besetzt ein Polizeibeamter, der für die Durchführung der operativen Aufgaben verantwortlich ist.

Eingesetzt werden von dem beauftragten Unternehmen Maschinen vom Typ Autogyro MT-03, die eine Geschwindigkeit bis zu 163 km/h erlauben. Die Mindestfluggeschwindigkeit beträgt 30 km/h. Möglich sind Einsatzzeiten von bis zu 3,5 Stunden. Tragschrauber gehören zu den Ultraleichtflugzeugen. Statt einer starren Tragfläche verfügen sie über einen Rotor, der aber nicht über einen Motor, sondern durch den ‚Fahrtwind’ in Rotation versetzt wird. Für den Vortrieb sorgt ein Propeller am Heck der Maschine.

„Die Tragschrauber haben sich in den vorangegangenen ausführlichen Tests nicht nur als effektives, sondern auch als sicheres und kostengünstiges Einsatzmittel erwiesen", unterstrich Schönbohm. Die Maschinen sollen in Lagen eingesetzt werden, in denen eine einfache Luftkomponente effektivitätssteigernd ist. Das gilt beispielsweise für die Unterstützung von Kontrollen und die Voraufklärung für Durchsuchungseinsätze in größeren Objekten, aber auch für Beobachtungsflüge und einfache Sucheinsätze.

Brandenburgs Polizei setzt aber auch weiterhin auf seine beiden Polizeihubschrauber. Der Innenminister betonte, der Tragschrauber sei kein Ersatz für die Hubschrauber. „Polizeihubschrauber sind ein sehr hochwertiges Einsatzmittel mit hochqualifizierten Eigenschaften bis hin zur Nachtflugfähigkeit. Deshalb halten wir selbstverständlich an unserer Hubschrauberstaffel fest."

Die Landespolizei verfügt über zwei Hubschrauber vom Typ EC-135. Ihre Zuladefähigkeit sowie die Leistung der Turbinen ermöglichen auch den Anbau und Betrieb einer schwenkbaren Kamera mit Live-Übertragung der Bilder in die Einsatzzentrale sowie den Einsatz eines starken Suchscheinwerfers oder eines Infrarotsuchscheinwerfers. Die Ausrüstung wird von einem Operatorplatz in der Maschine bedient.

Ein Polizei-Tragschrauber wird auch beim Tag der Offenen Tür der Landesregierung und des Landtages am 04. Juli 2009 auf dem Gelände der Staatskanzlei zu sehen sein. Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung können sich dort über das neue Einsatzmittel der brandenburgischen Polizei informieren.

Potsdam, 27.06.2009

Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern Brandenburg

Info Potsdam Logo 2009-06-27 09:42:26 Vorherige Übersicht Nächste


1423

Das könnte Sie auch interessieren:

Holzschuher und Baaske: Vorsicht mit Feuerwerkskörpern

Holzschuher und Baaske: Vorsicht mit Feuerwerkskörpern

27.12.13 - Innenminister Ralf Holzschuher und Arbeitsminister Günter Baaske rufen zu Vorsicht beim Umgang mit dem Silvesterfeuerwerk auf. Wer das neue Jahr mit Böllern und Raketen begrüßen wolle, müsse ...
Acht neue Stiftungen im Land Brandenburg

Acht neue Stiftungen im Land Brandenburg

27.12.13 - Das Innenministerium hat im zu Ende gehenden Jahr acht neuen Stiftungen bürgerlichen Rechts die Anerkennung erteilt. Das teilte das Innenministerium heute in Potsdam mit. Die Stifter brachten in die neu errichteten ...
Landesregierung erwartet steigende Asylbewerberzahlen

Landesregierung erwartet steigende Asylbewerberzahlen

17.12.13 - Die Landesregierung erwartet für das nächste Jahr weiter steigende Asylbewerberzahlen. Das geht aus einem „Bericht zur Lage der Asylsuchenden in Brandenburg“ hervor, mit dem sich das  Kabinett heute in ...
Holzschuher: NPD-Verbotsantrag ist „richtig, notwendig und konsequent“

Holzschuher: NPD-Verbotsantrag ist „richtig, notwendig und konsequent“

04.12.13 - Innenminister Ralf Holzschuher hat die Einbringung des Antrags der Bundesländer für ein NPD-Verbot als „richtig, notwendig und konsequent“ bezeichnet. „Das Ziel der NPD ist es eindeutig, die ...
Verteilungsstopp für Asylbewerber nach TBC-Fällen

Verteilungsstopp für Asylbewerber nach TBC-Fällen

21.11.13 - Die Verteilung von Asylbewerbern aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt auf die Landkreise ist teilweise gestoppt worden. Das teilte der Pressesprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, heute in Potsdam mit. ...

 
Facebook twitter