Neuer Braunbär im Naturkundemuseum Potsdam
22.09.2009 - Eines der größten lebenden Landraubtiere der Erde ist der Braunbär. Er spielt in der Kulturgeschichte der Menschen eine wichtige Rolle, was sich in Mythen und Sagen niedergeschlagen hat. Gleichzeitig wurde er als vermeintlicher Nahrungskonkurrent, potenzielle Gefahr, aber auch als Fell- und Fleischlieferant über Jahrhunderte stark verfolgt, vielerorts dezimiert und in Europa nahezu ausgerottet. Eine Restpopulationen innerhalb des deutschen Sprachraums lebt heute noch in Österreich, in andere Regionen des Alpenraums wandern gelegentlich Einzeltiere ein. Das Schicksal des Braunbären „Bruno" in Bayern ist ein Beispiel für die noch heute existierenden Ängste und Vorurteile.
Etwas besser erging es den Braunbären in Rumänien, die seit Jahrhunderten bis heute mit den Menschen friedlich zusammenleben, wie die Bestände in der Großstadt Brasov (Kronstadt) zeigen.
Präparate vom Braunbären gehören in Naturkundemuseen zu den besonderen Anziehungspunkten für die Besucher. Zur Zeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Präparation eines großen Braunbären, der später im Potsdamer Museumseingang die Besucher begrüßen soll. Durch die Art der Präparation kann der Besucher auch etwas über die Dimension dieses ehemals heimischen Bären erfahren.
Es handelt sich um einen Bären, der 1978 in einem ostdeutschen Zirkus geboren wurde. Nach drei Jahren musste er in den Tierpark Luckenwalde übersiedeln. Kindergenerationen haben ihn dort geliebt und bestaunt. Im hohen Braunbärenalter von 31 Jahren ist er im Frühjahr dieses Jahres verstorben. Mit einem Gewicht von 325 Kilogramm und einer Größe von über zwei Metern war er ein stattliches Tier und hat neun Nachkommen hinterlassen.
Beim Besuch des Naturkundemuseums informierte der Museumsdirektor Dr. Detlef Knuth die Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, Frau Dr. Iris Jana Magdowski, über die Situation und aktuellen Vorhaben des Naturkundemuseums. Natürlich war der Stand der Präparationsarbeiten des Braunbären ein interessierendes Thema des Besuches. Für Christian Blumenstein, den Präparator des Naturkundemuseums, ist diese Präparation eine Herausforderung, denn so häufig werden derart große Tiere auch in einem Naturkundemuseum nicht präpariert.
Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
