Kein „Herr Professorin“ an der Universität Potsdam
Entgegen anderslautender Presseberichte hat sich die Universität Potsdam keineswegs entschieden, künftig auf eine geschlechteradäquate Anrede und Funktionsbezeichnung ihrer Mitglieder zu verzichten. Auch im nächsten Semester wird es Professoren und Professorinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, einen Präsidenten und einen Vorsitzenden des Senats der Universität geben.
Herr Präsident, Frau Professorin, Herr Senator – an der Universität Potsdam wird wie eh und je eine dem Geschlecht entsprechende Anrede gepflegt. Anderslautende Darstellungen in der Presse sind falsch und wurden von der Universität mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.
Der Senat der Universität Potsdam hat zu der angesprochenen Genderproblematik gar keinen Beschluss gefasst. Beschlossen wurde in der Juni-Sitzung vielmehr eine Neufassung der Geschäftsordnung des Senats. Hauptziel der Aktualisierung war, die Lesbarkeit ohne Hinzuziehung weiterer Papiere zu ermöglichen. Ebenfalls zur besseren Lesbarkeit wurden die Funktionen wie üblich einheitlich bezeichnet, wobei hier allerdings erstmals die weibliche Form gewählt wurde. Dies sollte vor dem Hintergrund der Geschlechterverhältnisse an deutschen Hochschulen allerdings kaum verwundern.
Diese schriftliche Variante einer geschlechtergerechten Sprache hat keine Auswirkungen auf die konkrete schriftliche und mündliche Bezeichnung und Anrede. Sie hat ebenso keine Verbindlichkeit für andere Schriftstücke, Satzungen und Geschäftsordnungen an der Universität Potsdam. Zum allgemeinen Verständnis: Der Senat ist das höchste Gremium einer Universität, in dem alle Statusgruppen vertreten sind und das in transparenten, demokratischen Abstimmungsprozessen die Belange der Mitglieder einer Universität verhandelt und vertritt. Eine Geschäftsordnung eines Gremiums ist die Zusammenfassung aller Verfahrensregelungen, nach denen Sitzungen und Versammlungen dieses Gremiums ablaufen. (Quelle: Wikipedia)
Potsdam, 08.07.2013Veröffentlicht von:
Universität Potsdam
