Hochwasser: Innenminister Speer zur Lage an der Oder
Potsdam. Die Pegelstände an der Oder sind in der Nacht weiter angestiegen. Alle Deiche halten. Besonders bedrohte Stellen wurden in der Nacht zusätzlich gesichert. Das teilte das Innenministerium heute in Potsdam mit.
Hinter Ratzdorf sei auf polnischer Seite mittlerweile der Höchststand des Hochwassers erreicht, sagte Innenminister Rainer Speer am Morgen in Frankfurt (Oder). Der Scheitel bewege sich jetzt auf den deutschen Oderabschnitt zu. „Wir sind gut vorbereitet. Zahlreiche Kräfte sind an der Oder zum Einsatz gebracht worden. Die Wasserstände steigen weiter an, aber unsere Deiche halten bislang überall. Wir sind auf ein über mehrere Tage andauerndes Hochwasser eingestellt. Nach jetziger Lageeinschätzung gehe ich davon aus, dass die Deiche aber nicht so stark beansprucht werden wie 1997 und den Wassermassen standhalten werden. Ich habe die Hoffnung, dass wir diesmal mit dem Schrecken davon kommen.“
In Ratzdorf wurden am frühen Morgen 6,14 Meter erreicht (Stand: 5.00 Uhr). In Eisenhüttenstadt wurden 6,28 Meter gemessen und in Frankfurt (Oder) 5,38 Meter. In Ratzdorf steigt der Pegel aktuell stündlich um 1-2 cm, im weiteren Flussverlauf stärker um 2–3 cm in Eisenhüttenstadt und um 4–5 cm in Frankfurt (Oder). Der Hochwasserscheitelpunkt befindet sich gegenwärtig oberhalb von Ratzdorf auf polnischer Seite im Raum Cigacice. Im Landkreis Oder-Spree gilt weiterhin die Alarmstufe IV, in Frankfort (Oder) gilt Alarmstufe III. Speer sagte, er gehe davon aus, dass heute auch in Frankfurt (Oder) die Alarmstufe IV erreicht werde.
Seit gestern Abend wurde ein Deichabschnitt an der Neuzeller Niederung verstärkt und um bis zu 15 cm erhöht. Von 170 beteiligten Einsatzkräften wurden auf 450 Metern 11.000 Sandsäcke auf den Deich aufgebracht. Im Bereich Vogelsang (LK Oder Spree) wurde ein Biberbau mit 2.500 Sandsäcken verbaut.
Der Landeskatastrophenschutzstab tritt in Potsdam heute um 10 Uhr zu einer aktuellen Lagebeurteilung zusammen.
Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern Brandenburg
