Funkstreifenwagen kommen jetzt mit Videotechnik
17.10.2009 - Im Zuge der regelmäßigen Flottenerneuerung erhält Brandenburgs Polizei erstmals Funkstreifenwagen mit Videotechnik zur Aufzeichnung von Anhalte- und Kontrollvorgängen zu Eigensicherungszwecken. Der Inspekteur der Polizei, Jürgen Jakobs, übergab am Freitag in Potsdam 40 Funkstreifenwagen vom Typ VW Passat Variant 2.0 TDI, die mit Videotechnik der Firma Trajet ausgerüstet sind, an die Polizeibehörden.
„Vor dem Hintergrund der bundesweit steigenden Gewalt gegen Polizeibeamte unternehmen wir weiter konsequent alles Erdenkliche, um unsere Beamtinnen und Beamten vor An- und Übergriffen im Dienst zu schützen. Bei Angriffen auf Polizisten können die Aufzeichnungen zu einer schnelleren Identifizierung von Tatverdächtigen führen", sagte Jakobs. Die Auswertung der Aufzeichnungen soll auch zur Optimierung des taktischen Eigensicherungsverhaltens der Polizisten beitragen. Im vergangenen Jahr wurden 379 Angriffe auf Polizisten registriert, bei denen 170 Beamtinnen und Beamte verletzt wurden.
Die jetzt eingebaute Videotechnik besteht aus einer nach vorn gerichteten Kamera und einem Speichergerät. Die Aufzeichnung kann sowohl manuell als auch automatisch zusammen mit dem Anhaltesignalgeber eingeschaltet werden. Die aufgezeichneten Daten werden nach 24 Stunden automatisch gelöscht. Die Gesamtkosten für die zusätzliche Videotechnik in den 40 Fahrzeugen liegen insgesamt bei gut 50.000 Euro.
Nach den Worten des Inspekteurs hat die neue Videoausrüstung der Fahrzeuge jedoch vorerst weiter Testcharakter. „Die jetzt eingebaute Videotechnik erfüllt unsere Qualitätswünsche insbesondere bei schwierigen Licht- und Witterungsverhältnissen nur bedingt. Sie ist jedoch derzeit bundesweit die einzige serienreif verfügbare Videotechnik für diesen Zweck", erläuterte er. Brandenburg wolle aber mit dem Einbau der Technik und dem ebenfalls geplanten testweisen Einsatz technisch höherwertiger Videotechnologien „weitere Erfahrungen sammeln und Impulse für die Fahrzeugausrüster in diesem Segment geben".
Ob weitere Fahrzeuge mit der neuen Videotechnik ausgerüstet werden, soll im nächsten Jahr entschieden werden, wenn die Ergebnisse der jetzigen beginnenden breiteren Erprobung vorliegen. Bislang war die Videotechnik nur im Rahmen der Projektes ‚Interaktiver Funkstreifenwagen’ eingesetzt worden. Mit diesem Projekt werden unterschiedliche mobile Komponenten für den Funkstreifenwagen der Zukunft erprobt. Dazu gehört u. a. auch mobile Vorgangsbearbeitungstechnik.
Bereits im September war mit der automatischen Einsatzmittellokalisierung (ELok) ein anderes Ergebnis des Projektes in den Polizeialltag übernommen worden. Die bundesweit bislang einzigartige Technologie trägt ebenfalls zur Erhöhung der Eigensicherung der vor Ort tätigen Beamten bei; darüberhinaus ermöglicht sie, dank der ständigen Information über den Standort der Fahrzeuge, Einsatzkräfte schneller am Einsatzort zu haben.
Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern Brandenburg
