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Potsdam, 29.12.2011

Festschmaus gesichert: Brandenburger Karpfenproduktion im Plus

In vielen Familien lag er schon zu Weihnachten in den Brätern und Töpfen - seinen zweiten großen Auftritt als märkischer Festschmaus hat der Karpfen am bevorstehenden Silvesterabend: Ein gutes Karpfenjahr erwarten die Teichwirte von Gartz an der Oder bis nach Thalberg im Elbe-Elster-Land. Erstmals seit vier Jahren wird nach Prognosen des Brandenburger Agrarministeriums und des Landesfischereiverbands die Abfischmenge mit 929 Tonnen um fünf Prozent wieder deutlich ansteigen. 2008 wurden im Land 967 Tonnen heimische Karpfen geerntet, 2009 waren es 870 Tonnen, 2010 886 Tonnen.

Agrarminister Jörg Vogelsänger: „Die Verlustraten bei den Satzfischbeständen sind in den vergangenen zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Und wo mehr Satzfische übrig sind, da schwimmen später auch mehr Speisefische in den Teichen. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn gerade der Erlös aus der Direktvermarktung am Jahresende ist immer auch der Lohn für die Arbeit der Teichwirte, die sie das ganze Jahr über leisten.“

Wer garantiert frischen Fisch auf den Tisch bringen will, ist in einer der Brandenburger Teichwirtschaften genau an der richtigen Adresse. In der Regel noch bis zum Vormittag des 31. Dezember käschern die Wasserbauern die 1.500 bis 2.500 Gramm schweren Gesellen aus den Verkaufsbecken und wenige Augenblicke später direkt küchenfertig in den Einkaufskorb.

Die Karpfenteichwirtschaft wird in Brandenburg seit einem halben Jahrtausend betrieben. Ursprünglich in Asien beheimatet, brachten die alten Römer die Fischart mit nach Europa. Über die Jahrhunderte entwickelte sich der Karpfen als Fleischersatz zum großen Renner in den christlichen Fastenzeiten. So ist es auch zu erklären, dass sich viele Teichwirtschaften ganz in der Nähe von alten Klöstern befinden.

Heute bewirtschaften in Brandenburg 34 Haupterwerbsbetriebe rund 4.300 Hektar der einst künstlich angelegten Teichflächen. Diese dienen nicht allein der ökologisch verträglichen Karpfenproduktion, sondern sind gleichsam Lebensraum für eine Vielzahl anderer – zum Teil bedrohter – Pflanzen und Tiere.

Unter den hiesigen klimatischen Bedingungen braucht der weltweit beliebte Süß-wasserfisch drei bis vier Jahre, um auf das gewünschte Küchenformat heranzuwachsen. In den Brandenburger Teichen, die zu etwa 80 Prozent in Schutzgebie-ten liegen und deshalb mit naturnahen Produktionsverfahren bewirtschaftet werden, freuen sich die Karpfen über ausreichend Platz, um auf die Suche nach ausgewogener Naturnahrung wie Wasserflöhen oder Mückenlarven zu gehen. Nur falls es nötig ist, füttern die Teichwirte mit Getreide zu.

Potsdam, 29.12.2011

Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Info Potsdam Logo 2011-12-29 12:11:33 Vorherige Übersicht Nächste


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