DFB-Pokal-Auftakt für deutschen Meister Turbine Potsdam
13.10.2009 - Weiterhin englische Wochen beim Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam. Nach dem 6:0-Bundesliga-Erfolg gegen den Hamburger SV treffen die Potsdamerinnen bereits am morgigen Mittwoch Nachmittag im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam auf den FFC Oldesloe. Ab 17 Uhr wird dann die Partie der 2. Runde des DFB-Pokals ausgetragen.
Beide Mannschaften treffen erstmals aufeinander. Schließlich spielen die Kickerinnen aus der 290 Kilometer von Potsdam entfernten 25.000-Einwohner-Stadt Bad Oldesloe in der 2. Bundesliga/Nord auf, wo sie allerdings regelmäßig auf das Zweitliga-Team des 1. FFC Turbine Potsdam treffen. „Eine kompakt und defensiv agierende Mannschaft, gegen die wir uns stets schwer tun“, berichtet der Coach der Turbine-Reserve, Thomas Kandler.
Nicht nur aus diesem Grund geht Trainer Bernd Schröder die Pokal-Aufgabe mit der gewohnten Ernsthaftigkeit an: „Wir haben keinen Anlass, den Gegner, auch wenn er in der 2. Bundesliga spielt, zu unterschätzen. Es hat sich in der letzten Saison gezeigt, dass Spiele gegen Zweitligisten mitunter nicht so einfach sind. Es ist auch eine grundsätzliche Einstellung zur Sache – wir haben vor jedem Gegner Respekt und gehen dementsprechend in das Spiel“.
Wie im Champions League Spiel der Vorwoche wird der Turbine-Trainer in seiner Startelf Veränderungen vornehmen, wenngleich er noch keine Namen nennen wollte: „Es werden einige Spielerinnen, die in den vergangenen Wochen regelmäßig gespielt haben, zunächst nicht zum Einsatz kommen. Wir haben der Mannschaft vor der Saison aufgrund des großen und breiten qualitativ starken Kaders das Rotationsprinzip versprochen. Dies werden wir auch im Pokalspiel wieder umsetzen, zumal wir durch den Sonntag-Mittwoch-Rhythmus, den wir seit Wochen spielen, gar keine andere Wahl haben. Wir gehen damit ja kein Risiko ein, da die Spielerinnen nach der ersten Elf die gleiche Qualität, die gleiche Einsatzbereitschaft und den gleichen Willen wie jede andere aufweisen. Zudem ist es wichtig, dass jede von ihnen Spielpraxis erhält“.
Wenngleich Zweitligist Oldesloe ein „sicher schlagbarer Gegner ist, es wäre Quatsch, die Favoritenrolle zu leugnen“, weiß Bernd Schröder auch um das „Potential des Gegners. Die werden uns nichts schenken, sind eine kämpferisch sehr starke Mannschaft. Genau das ist auch ihre einzige Chance, die sie nutzen wollen werden. Unsere Spielerinnen, die am vergangenen Sonntag in Oldesloe im Einsatz waren haben uns bereits von der sehr robust geführten Partie berichtet“. Für die spielstarken Potsdamerinnen gehe es vor allem darum, „unser eigenes Spiel durchzubringen“, so Schröder.
Im Team des FFC Oldesloe ist die Vorfreude auf das „ absolute Highlight“, so FFC-Trainer Michael Clausen, riesig. „Für die meisten meiner Spielerinnen wird es das einzige Mal in ihrer Karriere sein, dass sie auf solch eine Topmannschaft, den deutschen Meister und die vielleicht beste Mannschaft Europas mit ihren vielen Nationalspielerinnen treffen. Allein schon in diesem Stadion zu spielen ist eine Riesensache für uns“. Eine Riesensache, die für den Verein aus dem Norden alles andere als einfach zu bewerkstelligen ist: „Wir sind ein reiner Amateurverein. Viele unserer Spielerinnen hatten große Probleme, von ihren Arbeitgebern für dieses Spiel unter der Woche überhaupt freigestellt zu werden. Fünf der Mädchen kommen aus diesem Grund auch erst um 12 Uhr aus Oldesloe los und müssen dem Mannschaftsbus dann hinterher reisen. Zwei meiner Spielerinnen haben gar nicht frei bekommen“, berichtet Clausen. Dennoch ist „unsere Freude auf dieses Spiel riesig“.
Das Turbine-Team hofft, dass eine „angemessene Zuschauerkulisse“, so Bernd Schröder, der Partie einen würdigen Rahmen gibt, was „aufgrund der verhältnismäßig frühen Anstoßzeit an einem Mittwoch natürlich nicht so einfach wird“. Dennoch hoffen die „Turbinen“ auf lautstarke Unterstützung von den Rängen sowie ein Erfolgserlebnis, mit dem sie sich auf das Bundesliga-Gipfeltreffen gegen den FCR Duisburg am kommenden Samstag einstimmen wollen.
Veröffentlicht von:
1.FFC Turbine Potsdam
