Bücherschätze der Brandenburgica und über Friedrich II.
Die Brandenburgica der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam ist nicht nur die umfangreichste Sammlung zur Geschichte des Landes Brandenburg, sondern auch eine wahre Schatztruhe. Sie enthält neben wertvollen historischen Ausgaben ebenfalls ganz aktuelle Medien zur Regionalgeschichte. Die große Nutzerschaft von Historikern über Heimatforscher bis hin zu Schülern findet eine enorm breite Palette von Büchern, Zeitschriften, Karten und audiovisuellen Medien vor. Die Pflege dieser besonderen Sammlung beinhaltet nicht nur den jährlichen Kauf von aktuell erschienenen Werken. Bestandslücken werden gezielt durch den Erwerb antiquarischer Werke geschlossen. Hier lag in diesem Jahr der Schwerpunkt. Der Etat für Ankäufe hat 50.000 Euro betragen, im kommenden Jahr werden ebenfalls 50.000 Euro zur Verfügung stehen.
Aber auch auf das „Friedrich-Jubiläum" hat sich die Bibliothek umfänglich eingestellt. So sind alle einschlägigen Neuerscheinungen wie die Biographien von Jürgen Luh, Jens Bisky, Tom Goeller, Johannes Unger, Hans Pleschinski, Jürgen Overhoff, Norbert Leithold, Johannes Kunisch oder Tillmann Bendikowski im Angebot. Mit unterschiedlichen Akzenten werden Lebenswerk und Persönlichkeit des Königs untersucht.
Eine Besonderheit sind auch hier die antiquarischen Ankäufe, mit denen die historischen Ausgaben ergänzt wurden. So konnten unter anderem bisher nicht vorhandene Einzelausgaben der 47 bändigen „Politischen Correspondenz Friedrichs des Grossen" (1879-2003) erworben werden.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche neue Architektur- und Reiseführer sowie Karten für einzelne Regionen zu entdecken, ebenso Ortschroniken. „Bemerkenswert sind vor allem jene Ausgaben, die nicht in den Regalen der großen Buchhandelsketten zu finden sind. Von Heimatvereinen oder Ortschronisten erstellt, sind sie oftmals schwierig zu ermitteln, nur durch gute Kontakte zu beschaffen und kaum in anderen Bibliotheken vorhanden", so Marlies Sell, die Leiterin der Brandenburgica der Stadt- und Landesbibliothek.
Großes Interesse besteht natürlich immer an Potsdam-Literatur. Auch hier wurde die SLB in Antiquariaten fündig: Besonders zu erwähnen sind unter anderem die Werke von Freiherr von Mirbach: „Das Pfingsthaus, die Pfingstkapelle zu Potsdam und der Pfingst-Kapellen-Verein" aus dem Jahr 1898, „Das Bildungswesen der Stadt Potsdam" aus dem Jahre 1912 und „Friedrich der Große und die Architektur Potsdams" von Hans Kania, ebenfalls von 1912.
Eine weitere Besonderheit, passend zum Jahreswechsel, ist die Ausgabe „Bowlen und Pünsche zum Manöver- und Feldgebrauch der deutschen Armee". Es vereint zahlreiche Rezepte für die Zubereitung alkoholischer Getränke aus der Feldartillerieschießschule Jüterbog - vielleicht findet der eine oder andere hier noch einen „Geheimtipp" für die Zubereitung der Silvester-Bowle.
Nach der Eröffnung der Stadt- und Landesbibliothek im neuen Bildungsforum Anfang 2013 erhält die Sammlung Brandenburgica größere Präsentationsflächen sowie einen gesonderten Leseraum für Studien- und Recherchezwecke. Der überwiegende Teil der Werke wird sich nach wie vor im Magazin befinden, um dort als Bestandteil des kulturellen Erbes Brandenburgs dauerhaft archiviert zu werden.
Es lohnt sich jedoch schon jetzt, die Stadt- und Landesbibliothek im Ausweichquartier in der Fachhochschule am Alten Markt aufzusuchen und in der Regionalsammlung zu stöbern. Besondere Recherche-Anfragen können an Frau Sell dienstags vormittags von 10 bis 13 Uhr dort vor Ort gestellt oder per E-Mail an schnellauskunft@bibliothek.potsdam.de gesendet werden.
Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
