Befragung zu Bioabfällen in Potsdam startet
Um ein Meinungsbild der Potsdamer Bevölkerung zur getrennten Erfassung von Bioabfällen zu erhalten, wird in den kommenden Wochen eine Befragung von 4500 Potsdamerinnen und Potsdamern durchgeführt. Mit der Umfrage sollen die Meinungen und Sichtweisen zu einer getrennten Erfassung von Bioabfällen analysiert werden. "Dabei ist für uns von Interesse, welche Möglichkeiten der Getrenntsammlung von Bioabfällen bereits jetzt genutzt werden und ob die Einführung einer Biotonne befürwortet wird", sagte die zuständige Fachbereichsleiterin für Soziales, Gesundheit und Umwelt Anke Latacz-Blume am Dienstag. Sofern die Einführung der Biotonne abgelehnt wird, stellt sich die Frage nach dem Warum. "Die Antworten sollen uns helfen, ein möglichst bürgerfreundliches Sammelsystem für Bioabfälle aufzubauen und Anregungen und Bedenken bereits im Vorfeld der Einführung zu berücksichtigen", so Anke Latacz-Blume.
Per Zufallsprinzip wurden 4500 Potsdamerinnen und Potsdamer für die Befragung ausgewählt. Diese erhalten in den kommenden Tagen den Fragebogen und werden gebeten, diesen möglichst gleich auszufüllen und bis zum 24. August an die Stadtverwaltung zurückzusenden. Die Rücksendung ist selbstverständlich portofrei. Nach den guten Erfahrungen bei der Schwimmbad-Befragung wird auch die Beantwortung des Fragebogens zur Getrenntsammlung von Bioabfällen online unter www.potsdam.de/umfrage möglich sein. Ein entsprechendes Passwort zum Online-Zugang befindet sich auf dem Fragebogen. Selbstverständlich wird gewährleistet, dass alle Bestimmungen des Datenschutzes streng eingehalten werden und eine personenbezogene Auswertung nicht stattfinden kann, da die Angaben anonym sind.
Die Ergebnisse der Befragung werden durch den Bereich Statistik zusammengefasst und ausgewertet und bei den fortführenden Arbeiten zur Einführung einer getrennten Bioabfallsammlung durch den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger berücksichtigt.
Am 1. Juni 2012 ist das geänderte Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft getreten. Die Überarbeitung des deutschen Abfallrechts war auf Grund europarechtlicher Vorgaben in der EU-Abfallrahmenrichtlinie vom 19. November 2008 notwendig geworden. Mit dem Gesetz wird nunmehr eine fünfstufige Abfallhierarchie festgelegt und insbesondere die Verwertung von Abfällen weiter gestärkt. Zu diesem Zweck hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, dass ab 2015 unter anderem Bioabfälle getrennt zu sammeln und zu verwerten sind.
In Potsdam werden Bioabfälle bisher nicht getrennt gesammelt, so dass eine Änderung des Sammelsystems zukünftig erforderlich wird. Mit der Getrennterfassung (von Bioabfällen über die Biotonne) soll die stoffliche Verwertungsquote gesteigert und das verbleibende Restabfallaufkommen weiter gesenkt werden.
Um den Anteil biogener Abfälle im Potsdamer Restabfall zu ermitteln wird seit Ende 2011 eine Jahressortieranalyse (Herbst-, Winter-, Frühling- und Sommeranalyse) durchgeführt. Bereits nach den ersten drei Sortierkampagnen kann die Aussage getroffen werden, dass der Anteil von Bioabfällen im Potsdamer Restabfall mit 35 - 50 Prozent sehr hoch ist. Der Endbericht zur Sortieranalyse wird im September 2012 vorliegen.
Potsdam, 01.08.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
