8.000 Euro aus Lottomitteln für Potsdamer Musikpavillon
Baustaatssekretär Rainer Bretschneider übergab der Brandenburgischen Architektenkammer am gestrigen Sonntag einen Förderbescheid für die Bauuntersuchung des Musikpavillons am Potsdamer Luftschiffhafen. Das Land bewilligt 8.000 Euro aus Lottomitteln.
Bretschneider: „Das bauliche Erbe in unseren Städten und Gemeinden ist Teil unserer Identität in Brandenburg. Die Ausstellung ,Aufbruch in die Moderne’ im Rahmen des Kulturlandjahres hat brandenburgische Baukultur der Weimarer Republik zutage gefördert. Viele Bauten der Architekturmoderne sind heute anerkannte und bekannte Zeugnisse, wie der Einsteinturm in Potsdam. Andere führen unverschuldet ein Schattendasein, da Nutzung, Eigentum und Zugänglichkeit sich im Laufe der Jahrzehnte geändert haben. Der Musikpavillon am Luftschiffhafen – klein und doch spektakulär – vertritt eine fast vergessene Zeit des Fortschrittsglaubens und des Bekenntnisses zur Modernität. Wir wollen uns gemeinsam mit dem Kulturministerium für seine Rettung engagieren.“
Der 1932 gegenüber dem Regattahaus am Ufer des Templiner Sees nach Entwürfen des Stadtarchitekten Reinhold Mohr errichtete Musikpavillon gilt nicht nur als eines der letzten originalen Zeugnisse aus der großen Zeit des Land- und Wassersportplatzes Luftschiffhafen, sondern auch als eines der konsequentesten Beispiele der Potsdamer Moderne. Diese luftige und geradezu fragil wirkende Glas-Stahl-Konstruktion, die wie ein kleiner Vorläufer der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Berlin wirkt, befindet sich heute in einem verwahrlosten Zustand und ist aufgrund der instabilen Statik akut bedroht.
Der Architekturverein ArchitraV präsentiert eine temporäre Freilichtausstellung, die zum Tag des offenen Denkmals am 11. September eröffnet und bis zum Jahresende gezeigt wird. Damit wird ein erster wichtiger Schritt zum Erhalt des Bauwerkes getan, Es werden Fotografien und Konstruktionszeichnungen gezeigt. Architektur und die landschaftsgestalterische Einbindung werden ebenso erläutert wie der Typus des Musikpavillons. Das Bauministerium stellt als ersten Schritt für die Sanierung 8.000 Euro Lottomittel für die Bauuntersuchung zur Verfügung. Die Brandenburgische Architektenkammer ist dabei ein fachkundiger Partner und wird die notwendigen Untersuchungen begleiten.
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Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft / Foto: Christine Kral, ArchitraV 2010
