250-kg-Fliegerbombe gefunden - Entschärfung am Dienstag
Zwei Blindgänger, eine 250 kg schwere Fliegerbombe sowie eine Panzerabwehrhandgranate, sind Anfang der Woche bei der systematischen Suche nach Munition in der Potsdamer Innenstadt gefunden worden. Bei der Munition handelt es sich um eine Fliegerbombe US-amerikanischer Herkunft sowie eine russische Handgranate aus dem 2. Weltkrieg. Die Bombe sowie die Granate liegen in der Nuthe und sind zum Teil verborgen. Geplant ist, beide Blindgänger am Dienstag, den 24. September, zu entschärfen. Dafür muss das Gebiet im Umkreis des Fundortes weiträumig evakuiert werden. Etwa 9000 Bewohnerinnen und Bewohner müssen den Sperrkreis bis 8 Uhr verlassen haben. Während der Entschärfung kommt es zu erheblichen Verkehrseinschränkungen, eine weiträumige Umfahrung der Innenstadt wird empfohlen. So muss die Lange Brücke komplett gesperrt werden, auch der Hauptbahnhof bleibt während der Entschärfung geschlossen.
Evakuiert werden muss das Gebiet zwischen der Humboldtbrücke und Nuthestraße, Friedrich-Engels-Straße, Friedhofsgasse, Heinrich-Mann-Allee, Lange Brücke, Humboldtstraße, Am Alten Markt, Am Kanal und Türkstraße. Die Humboldtbrücke ist befahrbar, aufgrund der Bauarbeiten für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen allerdings gesperrt. Daher ist der Lkw-Verkehr an diesem Vormittag ab 8 Uhr aus Süden über die Havel in die Innenstadt nicht mehr möglich. Um in die Innenstadt zu gelangen, muss ein Umweg über die A10 bis zur Abfahrt Potsdam-Nord gefahren werden. Für Pkw erfolgt die Umleitung aus Richtung Michendorf und Bergholz-Rehbrücke über Heinrich-Mann-Allee und Horstweg auf die Nuthestraße.
Der öffentliche Personennahverkehr ist ebenfalls stark beeinträchtigt. Aufgrund der Schließung des Hauptbahnhofes starten und enden die S-Bahnen ab 8 Uhr am S-Bahnhof Babelsberg. Der Regionalverkehr der Deutschen Bahn ist während der Entschärfung unterbrochen. Für Fragen steht der Kundendialog DB Regio Berlin/Brandenburg unter Tel.: (0331) 235-6881 und -6882 zur Verfügung
Die Fliegerbombe ist bei der systematischen Munitionssuche des Landes Brandenburg gefunden worden. Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg wird versuchen, die Zünder zu entfernen und somit den Sprengkörper zu entschärfen. Die Handgranate sprengt Schwitzke direkt vor Ort. Bereits vor drei Jahren ist eine Fliegerbombe in der Nuthe gefunden worden, damals konnte sie gesprengt werden. Eine Sprengung komme dieses Mal nicht in Betracht, sagte Mike Schwitzke. Die Bombe liegt nur 35 Meter entfernt von einem Hochhaus im Zentrum-Ost und somit zu dicht an den Fundamenten.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner sind am Dienstag aufgefordert, das Gebiet selbstständig zu verlassen. Die Rosa-Luxemburg-Grundschule, die Lenné-Gesamtschule und die Grundschule Am Humboldtring liegen im Sperrkreis und bleiben somit während der Evakuierung und Entschärfung ebenso geschlossen wie vier Kindertagesstätten in der Burgstraße, der Straßen Am Kanal und im Zentrum-Ost. Die Evakuierung ist eine Herausforderung, da in dem Gebiet viele ältere Menschen in betreuten Gemeinschaften leben. Mehr als 3000 Menschen sind älter als 70 Jahre. Viele Personen sind auf einen Transport in einen der Aufenthaltsräume oder eine betreute Einrichtung angewiesen.
Von der Maßnahme betroffen sind ebenso Firmen, Geschäfte und Einrichtungen im Sperrkreis; diese sind ab 8 Uhr bis zur Beendigung der Maßnahme geschlossen zu halten. In allen betroffenen Wohnbereichen werden Busshuttles zur Fahrt zu den vorgesehenen Sammelpunkten zur Verfügung stehen.
Das betreffende Gebiet und die anliegenden Gebäude werden ab 8 Uhr von der Polizei, Bundespolizei und Feuerwehr sowie etwa 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeshauptstadt Potsdam gesperrt bzw. evakuiert und dürfen nicht mehr betreten werden. Ab sofort können bettlägerige und gehunfähige Personen bei der Feuerwehr unter der Telefonnummer (0331) 3701216 einen notwendigen Transport bzw. eine Verlegung anmelden.
Für sonstige Informationen im Zusammenhang mit der Evakuierung wird ein Bürgertelefon geschaltet. Es ist durchgängig auch am Samstag und Sonntag von 8 bis 18 Uhr unter der Nummer (0331) 289-0 zu erreichen. Am Tage der Evakuierung sind Nachfragen hier bereits ab 6 Uhr möglich.
Potsdam, 20.09.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
