Paten für zwei Bücher aus dem 17. Jahrhundert gesucht
Für zwei außergewöhnliche Bücher aus dem 17. Jahrhundert wird im Rahmen des Projektes „Buchpaten gesucht" der Stadt- und Landesbibliothek der Landeshauptstadt Potsdam noch um Patenschaften geworben. Dabei handelt es sich um den Titel eines der berühmtesten Autoren des 17. Jahrhunderts Heinrich Anshelm von Ziegler und Kliphausen mit dem Werk „Asiatische Banise" sowie eine Übersetzung der Buchausgabe „Ritratto di Roma Moderna", ein Reiseführer der Stadt Rom, von einem unbekannten Autor. Mit dem Buchpatenprojekt wirbt die Stadt- und Landesbibliothek jedes Jahr für Spenden zur Restaurierung wertvoller historischer Bücher. Dank der mehr als 140 Buchpaten seit dem Projektstart im Jahr 1997 konnten über 500 historische Bücher im Bestand der Bibliothek vor dem Verfall gerettet werden. In diesem Jahr wurde der 18. Auswahlkatalog mit zwölf zu restaurierende Titeln aus dem 17. Jahrhundert aufgelegt. Das Thema: Das 17. Jahrhundert - Bücher in Pergament.
Die „Asiatische Banise" von Heinrich Anshelm von Ziegler und Kliphausen gehörte bis weit ins 18. Jahrhundert hinein zu den wichtigsten Werken deutscher Barockliteratur. Obwohl dieses Buch direkt nach dem Erscheinen im Jahr 1689 große Beachtung fand, sind von dieser originalen Ausgabe in Deutschland nur fünf Exemplare in Bibliotheken nachgewiesen. Für die Rettung des Buches sind 490 Euro Restaurierungskosten veranschlagt. Unter anderem müssen bei den Restaurierungsarbeiten Buchblock und Pergamenteinband auseinandergenommen und gereinigt, alte Kapitel wieder angebracht und der Buchblock stabilisiert werden. Das Buch hat 696 Seiten.
Der Reiseführer der Stadt Rom für damalige Pilger ist mehr ein erzählerisches Werk, als eine trockene Abhandlung über die Stadt. Auf 791 Seiten werden die antiken Stätten Roms sowie in knappen Schilderungen mehr als 250 Kirchen der Stadt beschrieben und teilweise abgebildet. Als Autor wird Pompilio Totti vermutet. Für die Restaurierung des Buches werden noch 200 Euro benötigt.
„Da es sich hier um sehr kostspielige Restaurierungen handelt, sind generell auch Teilpatenschaften mit kleineren Spenden willkommen", sagt Sybille Weber von der Stadt und Landesbibliothek. Der historische Altbestand der Bibliothek benötigt weiterhin Spenden, um in „neuem Gewande" für eine Nutzung wieder zur Verfügung zu stehen. Viele Privatpersonen, Politiker und Firmen haben sich in den letzten Jahren bereits als Buchpaten engagiert. Allen Spendern werden am 10. Mai 2012 auf einer besonderen Dankveranstaltung Patenurkunden von der Buchpaten-Schirmherrin, der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Sabine Kunst, überreicht und die restaurierten Bücher in einer Ausstellung präsentiert.
Interessenten können sich telefonisch unter (0331) 289 64 44 melden.
Potsdam, 16.12.2011Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
2011-12-16 2011-12-16 16:20:42 Vorherige Übersicht Nächste